Märklin Modell 37030 - Umbau auf 21pol Schnittstelle und Sound

(DB BR 38 - Modell mit Glockenankermotor)

von Manfred G. Fischer, 6. Sept. 2010, update 23.10.2010: neue Platine!

Haftungsausschluss:

Bei einem Umbau von Modellbahnartikeln durch nicht-autorisiertes Personal erlischt ein evtl. vorhandener Gewährleistungsanspruch gegen den/die Hersteller. Alle hier gemachten Angaben zum Umbau erfolgen ohne Gewährleistung auf Vollständigkeit oder Richtigkeit. Ein Nachbau geschieht auf eigene Gefahr und eigenes Risiko. Insbesondere kann ein Rückbau in den Ausgangszustand nicht garantiert werden. Der Autor dieses Artikels kann für evtl. Folgen, die sich aus einem solchen Umbau ergeben, nicht haftbar gemacht werden.

Hinweis auf geschützte Warenzeichen:

 

 

Zur Beachtung: Es handelt sich bei diesem Aufsatz nur um eine Beschreibung meiner eigenen laienhaften Erfahrungen und ist keine Anleitung zum Nachbau / Umbau. Alle Angaben ohne Gewähr. Eine Haftung des Autors für Fehler  und Schäden beim Anwenden dieser laienhaften Beschreibung ist deshalb ausgeschlossen.

Dieser Aufsatz basiert auf  Umbauanleitungen aus dem Stummi-Forum. Die entsprechende Linkliste zu dem Thema "Umbau der neuen BR 38":
http://forum.3rail.nl/index.php?topic=37482.0 - Märklin Br 38 (37030) voorzien van mSd sound decoder. (Jun. 2012)
http://www.stummiforum.de/viewtopic.php?t=76759 - Umbau Märklin 37554 BR 55 auf mSD (Mai 2012)
http://www.stummiforum.de/viewtopic.php?t=76692 - Umbau Märklin BR 38 (Art.-Nr. 37032) auf mSD (Mai 2012)
http://www.stummiforum.de/viewtopic.php?t=76616 - ? zur Weiterverwendung Drossel in Märklin 37032 (BR 38) (Mai 2012)
http://www.stummiforum.de/viewtopic.php?t=42588 - BR 38 (37030) mit MFX ausstatten / Platinenproblem
http://www.stummiforum.de/viewtopic.php?t=4916 - BR 38 (37030) mit ESU LokSound 3.5 detaillierte Beschreibung
http://www.stummiforum.de/viewtopic.php?t=43966 - Seltsames Fahrverhalten bei zwei Trix BR 38
http://www.stummiforum.de/viewtopic.php?t=35415 - BR 38 (37030) wechselt ruckhaft die Geschwindigkeit
http://www.stummiforum.de/viewtopic.php?t=28952 - Decoderempfehlung für Märklin 37030 BR 38 Glockenanker

Die Märklin BR 55 ist bezüglich des Motors, Decoders und der Platzverhältnisse im tender ähnlich aufgebaut. Es gibt von der BR 55 aber auch DELTA-Versionen:
http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?10,4929705,4930568 - Re: ? Digitalisierung Märklin Delta-55er (34550) (Juli 2010)

 

Umbau des Märklin-Modells 37030 der BR 38 auf 21-polige Schnittstelle und Loksound-M4-Decoder

Ausgangssituation: das Modell der m37030 ist zwar mit einem sehr leisen Glockenankermotor ausgerüstet, besitzt aber ab Werk noch einen MM2-Decoder mit per Mikroschiebeschaltern einstellbarer Adresse, per Drehpoti einstellbarer Höchstgeschwindigkeit und Anfahrbeschleunigung/Bremsverzögerung und einer schaltbaren Zusatzfunktion (Rauchsatz auf F1) und ohne Sound. Die serienmäßige Decoderplatine ist im Tender eingebaut. In die Decoderplatine im Tender ist auch ein Sockel für die Glühlampe des Tenderstirnlichts integriert. Zwischen Decoderplatine und Tenderboden ist noch viel Platz frei. Am Tenderboden befindet sich ein angeschraubter Masselötpunkt. Der Glockenankermotor befindet sich in der Lok, der Mittelschleifer unter der Lok. Als Besonderheit fällt auf, dass einerseits die Märklin-üblichen Kabelfarben leicht abweichen und andererseits in einer der beiden Motorzuleitungen (der blauen) von der Decoderplatine serienmäßig eine recht große Drossel eingelötet ist. 

Ziel des Umbaus: Tausch des originalen Decoders gegen eine passende Trägerplatine mit 21poliger Digitalschnittstelle eines Kleinserienanbieters (x-train, Reinhard Bobzin (†)) für die Aufnahme eines LokSound-M4-Decoders mit 21poliger Schnittstelle und Einbau eines möglichst großen Lautsprechers. Alle Umbaumaßnahmen sollen sich auf den Tender beschränken und reversibel sein.

Benötigtes Material:
- Märklin-Modell 37030,
- Platine PCB MTC2BR38-55 von x-train (Reinhard Bobzin (†)),
- ESU 62499 LokSound M4-Decoder mit 21pol. DSS und 23mm Lautsprecher,
- ein 2-poliges Stück aus einer Präzisionsbuchsenleiste Conrad 740438-62, Rastermaß 2,54mm,
- etwas Kabel und Schrumpfschlauch.

Benötigte Werkzeuge:
- kleiner spitz zulaufender Bohrer für Minibohrmaschine,
- Lötkolben, Lötzinn, Seitenschneider,
- kleiner Kreuzschlitzschraubendreher. 

 

Eine mögliche Vorgehensweise:

Zunächst muß das Tendergehäuse (aus Metall) abgenommen werden. Dazu werden an der hinteren Tenderunterseite die beiden Kreuzschlitzschrauben gelöst. Danach läßt sich das Tendergehäuse von hinten nach vorne oben kippend aus der vorderen Verankerung lösen. Nun sieht man den originalen Zustand: die Decoderplatine wird mit einer einzelnen Kreuzschlitzschraube in Position gehalten. Diese Schraube gewährleistet zudem den Massekontakt zwischen Decoder und Tenderboden. Eine zweite Metallstrebe auf dem Tenderboden stützt die Decoderplatine überkreuz zusätzlich ab. Auf dem folgenden Foto ist vor dem Tender die Tauschplatine MTC2BR38-55 (noch die alte Bauform bis Mitte 2010) platziert:

Nach dem Lösen der Schraube, die den Decoder am Platz hält, kann man sich den Decoder von unten anschauen. Der integrierte Lampensockel besteht aus einer zweipoligen Präzisionsbuchse. Die neue Platine bekommt im Zuge dieses Umbaus ebenfalls eine solche zweipolige Präzisionsbuchse nachgerüstet. Ferner ist die Drossel in der blauen Motorzuleitung zu sehen, die weiter verwendet wird, sowie der geschraubte Masselötpunkt am Tenderboden. Dieser Masselötpunkt steht etwas hoch und wird später flach gedrückt, sonst stört er beim Einbau des Lautsprechers.

Vor dem Auslöten des Decoders muß man sich die Kabelfarben einprägen. Diese weichen in einem Punkt von der üblichen Märklin-Kabelfarbenlehre ab (und könnten bei einzelnen Exemplaren der m37030 variieren): der Rückleiter für Licht (U+) ist hier "gelb" statt sonst üblicherweise "orange". Die Reihenfolge der Lötpunkte ist von der rechten Lokseite beginnend bei Blick von oben auf den Decoder wie folgt:

- Schleifer ("Rot"),
- Rückleiter für Licht (U+) (bei m37030 "Gelb" statt sonst "Orange"),
- Stirnlicht der Lok ("Grau"),
- Rauchsatzkontakt F1 (bei m37030 "Schwarz"),
- Motorzuleitung ("Grün"),
- Motorzuleitung mit Drossel ("Blau"),
- Masseanschluß (kommend von der Lok, "Braun").

Der Decoder wird ausgelötet, die "nackten" Drahtenden der Drossel werden mit Schrumpfschlauch überzogen und die Drossel erhält am noch freien Drahtende ein ca. 4cm langes dünnes blaues Verlängerungskabel. 

Nun kann die Tauschplatine anprobiert werden. Sie ist nur einseitig bestückt. Das folgende Foto zeigt noch die alte Variante der Tauschplatine, mit der der Einbau bei Lage der Lötanschlüsse zur Lokseite und Schnittstelle nach unten nicht genug Platz für den 23mm Lautsprecher ließ (Daher mußte später die alte Tauschplatine mit einer kleinen Distanzhülse von 2mm etwas angehoben werden). Die neue Version der Tauschplatine hat die Schnittstelle nach oben!

Um den Massekontakt zwischen der neuen Platine und der Befestigungsschraube sicher zu gewährleisten, habe ich zusätzlich vom Masselötpunkt am Tenderboden ein weiteres braunes Massekabel zur neuen Platine verlegt. Für erste Tests genügt, wie auf dem folgenden Foto zu sehen, zunächst das Anlöten der Massekabel, der Schleiferzuleitung und der beiden Motoranschlüsse an die neue Platine. Aufgesteckt auf der Schnittstelle ist auf dem Bild für einen ersten Test ein einfacher LoPi:

Im Oktober 2010 hatte mir Reinhard Bobzin (†) freundlicherweise eine neue Version seiner Tauschplatine MTC2BR38-55 zur Verfügung gestellt, bei der die Schnittstelle nach oben zeigt, eine Präzisionsbuchse für das Tenderstirnlicht schon vorhanden ist und unter der für den 23mm Lautsprecher von ESU ausreichend Platz ist. Außerdem hat die neue Tauschplatine noch ein paar weitere Lötpunkte mehr als die alte Version:

Sollte die Präzisionsbuchse für das Tenderstirnlicht nachgerüstet werden müssen (alte Platinenversion), kann man wie folgt vorgehen: die Anschlüsse für "U+" und "Licht Fahrtrichtung rückwärts" befinden sich mittig neben dem Schnittstellenstecker auf der Tauschplatine. Diese beiden Anschlüsse habe ich vorsichtig fein durchbohrt, ein zweipoliges Stück Präzisionsbuchsenleiste in die Bohrungen eingesteckt und angelötet:

Darin wird dann die originale Glühlampe einfach eingesteckt:

Egal welche Platinenversion man verwendet, nun werden die restlichen Kabel auf der gegenüberliegenden Platinenseite angelötet:

Die Reihenfolge der Lötpunkte auf der neuen Platine ist von der rechten Lokseite beginnend bei Blick auf die Bestückungsseite der Platine wie folgt:

- Masseanschluß (kommend von der Lok und dem Masselötpunkt des Tenders, "Braun").
- Schleifer ("Rot"),
- Motorzuleitung mit Drossel ("Blau"),
- Motorzuleitung ("Grün"),
- Rückleiter für Licht (U+) (bei m37030 "Gelb" statt sonst "Orange"),
- Rauchsatzkontakt AUX1 (bei m37030 "Schwarz"),
- Stirnlicht der Lok ("Grau"),
- ungenutzt AUX2, leicht versetzt angeordnet.

Der Rückleiter für Licht (U+) (bei m37030 "Gelb" statt sonst "Orange") hat, wie oben schon beschrieben, auf der anderen Platinenseite beim Lampensockel einen weiteren Anschlußpunkt.

Die Lautsprecheranschlüsse befinden sich bei der neuen Platinenversion in der Nähe des Schnittstellensteckers, auf dem folgenden Bild sind die Kabel des Lautsprechers dort angelötet:

Die Lötarbeiten sind damit abgeschlossen, und es beginnt der Zusammenbau. Die Tauschplatine wird wieder festgeschraubt:

Der LokSound-M4-Decoder wird aufgesteckt. Der von mir in 2010 erworbene LokSound-M4-Decoder war für die alte Tauschplatinenversion leider etwas zu lang. Mit der neuen Version der Platine klappt das besser, weil der Decoder nach oben zu liegen kommt. Es ist aber zwingend erforderlich, dass Lötreste an den Lautsprecheranschlüssen des Decoders entfernt werden, um sicherzustellen, dass der Decoder komplett auf die Schnittstelle aufgesetzt werden kann:

  

Spätestens jetzt sollte der Masselötpunkt am Tenderboden flach gedrückt werden, damit er nicht beim Einbau des Lautsprechers stört. In der Mitte des Tenderbodens befindet sich ein Loch für den Durchtritt der Massekabel zu beiden Tenderdrehgestellen. Dieses Loch dient zukünftig auch dem Schallaustritt. Wer mag, kann dieses Loch vergrößern oder weitere zwecks besserem Schallaustritt hinzufügen. Der Lautsprecher wird mit der Lautsprechermembran nach unten auf den Tenderboden aufgelegt. Dadurch zeigt die Schallkapsel des Lautsprechers nach oben zum Decoder. Da Decoder heiß werden können, wid somit die empfindliche Lautsprechermembran vor Erhitzung durch den Decoder geschützt. Man sieht auf dem Foto, dass der Platz in der Höhe mit der neuen Tauschplatinenversion gut ausreicht. 

Beim weiteren Zusammenbau wird nun zunächst der Kohleeinsatz (aus Plastik) des Tenders aus dem Tender ausgeklipst, in dem man von unten in das Tendergehäuse die Befestigungszapfen des Plastikeinsatzes leicht nach innnen drückt. Kabel, Drossel, Lautsprecher und die neue Platine werden lose mittig auf dem Tenderboden platziert und das metallene Tendergehäuse aufsetzt. Wenn sichergestellt ist, dass keine Kabel gequetscht wurden, wird von unten das Tendergehäuse mit seinen beiden Kreuzschlitzschrauben wieder befestigt. Der Decoder darf nur ganz leicht nach oben aus dem Tendergehäuse heraus ragen. Evtl. muß die Tauschplatine im Bereich der Schnittstelle etwas fester auf das rote Platiskträgerbeinchen des Tenders von oben gedrückt werden, damit der Decoder "nicht zu hoch baut":

Blick von oben auf den Tender mit LokSound-Decoder:

Die Lok ist nun einsazbereit. Der Umbau ist reversibel. Die Lok hat Sound. Die bisherige Beleuchtungssituation bleibt unverändert. Rauchsatzkontakt an AUX1 ist für den Decoder ESU 62499 serienmäßig gemappt auf F8. Von den Parametern des neuen Decoders habe ich zunächst nur den Motorparameter "Regelreferenz" abgesenkt auf 61 und alle anderen Motorparameter auf den Werkswerten belassen ("Parameter K" = 32, "Parameter I" = 24). Mittlerweile fährt meine BR 38 mit den geänderten Werten (abgelesen an der ECoS/CS1):

- Regelreferenz = 61 (= entspricht einer Modellgeschwindigkeit von ca. 100 km/h),
- Parameter K = 26
- Parameter I = 32
- Regelungseinfluß = 255
- Geräuschmodus 1 = 60
- Geräuschmodus 2 = 115

 

 

  
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