OS.KAR Modell 1538 umbauen auf AC-Betrieb

(SNCF BB 75000 / Akiem 75102)

von Manfred G. Fischer, 15. August 2018

Zur Beachtung: Es handelt sich bei diesem Aufsatz nur um eine Beschreibung meiner eigenen laienhaften Erfahrungen und ist keine Anleitung zum Nachbau / Umbau. Alle Angaben ohne Gewähr. Eine Haftung des Autor für Fehler  und Schäden beim Anwenden dieser laienhaften Beschreibung ist deshalb ausgeschlossen.

 

Haftungsausschluss:

Bei einem Umbau von Modellbahnartikeln durch nicht-autorisiertes Personal erlischt ein evtl. vorhandener Gewährleistungsanspruch gegen den/die Hersteller. Alle hier gemachten Angaben zum Umbau erfolgen ohne Gewährleistung auf Vollständigkeit oder Richtigkeit. Ein Nachbau geschieht auf eigene Gefahr und eigenes Risiko. Insbesondere kann ein Rückbau in den Ausgangszustand nicht garantiert werden. Der Autor dieses Artikels kann für evtl. Folgen, die sich aus einem solchen Umbau ergeben, nicht haftbar gemacht werden.

Hinweis auf geschützte Warenzeichen:

  • "OS.KAR" ist eine eingetragene Marke der Firma OS.KAR S.r.L., Z.I. Predda Niedda Nord Str. 33, 07100 Sassari, IT.
  • "mfx" ist eine eingetragene Marke der Firma Gebrüder Märklin & Cie. GmbH, 73033 Göppingen, DE. 
  • "märklin" ist eine eingetragene Marke der Firma Gebrüder Märklin & Cie. GmbH, 73033 Göppingen, DE. 
  • "ESU" ist eine eingetragene Marke der Firma ESU electronic solutions ulm GmbH & Co. KG, Edisonallee 29, 89231 Neu-Ulm, DE.
  • "Zimo" ist eine eingetragene Marke der Firma ZIMO Elektronik GmbH, Schönbrunner Straße 188, A-1120 Wien, AT.
  • "Conrad" ist eine eingetragene Marke der Firma Conrad Electronics SE, Klaus-Conrad-Str. 1, 92240 Hirschau, DE. 

 

Die Modelle der Diesellok "Alstom Prima DE 33 B AC" bzw. der SNCF-Baureihe BB 75000 des italienischen Herstellers OS.KAR wurden und werden sowohl in Zweileiter-Versionen für Zweischienengleichstrom (DC) als auch in Versionen mit Mittelschleifer (sogenannte AC-Modelle) produziert. Bei einigen Modellvesionen sind aber Radsätze und Mittelschleifer sowohl für die DC- und die AC-Version vorhanden. So auch beim Modell OS.KAR 1538, das eine BB 75000 der Vermietungsgesellschaft "Akiem" darstellt. Das Vorbild kommt auch gelegentlich in Deutschland zum Einsatz und das Modell hat daher auch teilweise deutschsprachige Beschriftungen.

Es gibt vom Modellhersteller eine Beschreibung, wie die Umrüstung von DC auf AC vorzunehmen ist. Diese ist als PDF online verfügbar unter:

http://www.oskartrains.it/images/from_dc_to_ac/art_1550/From%20DC%20to%20AC.pdf

Im Internet gibt es Erfahrungsberichte über das Modell:

http://stummiforum.de/viewtopic.php?t=82470 - Testbericht: Oskar: Diesel-Fretchen SNCF, AC-Ausführung (Okt. 2012)

 

Entsprechend dem oben genannten PDF des Herstellers habe ich hier mit eigenen Bildern mal den Ablauf der reversiblen Umrüstung auf die AC-Version in einer Bilderstrecke dokumentiert:

Ausgangssituation: OS.KAR 1538 mit den beiden Zubehörbeuteln "AC-Radsätze" und "Mittelschleifer":

 

Um die Umrüstung vornehmen zu können, muss das Gehäuse abgenommen werden. Dazu müssen vier Kreuzschlitzschrauben von unten gelöst werden. Bitte aufpassen, dass die Schrauben nicht verloren gehen. Nach dem Lösen der Schrauben das Gehäuse bitte langsam nach oben etwas abziehen. Vorsicht: das Kabinenlicht im Gehäuse ist mit der Hauptplatine über Kabel verbunden (vorne und hinten):

 

Die Kabel sind über Mikrostecker in der Hauptplatine eingesteckt. Diese Mikrostecker bitte zunächst abziehen. Danach kann das Gehäuse zur Seite gelegt werden:

 

Beim Blck auf die Hauptplatine fällt zunächst die grosse leere Schallkapsel auf. Sie ist geeignet für einen Lautsprecher 20x40mm. In Richtung Führerstand 1 befindet sich daneben die 21-polige mtc-Schnittstelle, die ab Werk mit einem Brückenstecker für den analogen Gleichstrombetrieb belegt ist. Für den AC-Betrieb wird dieser Brückenstecker abgezogen und durch einen entsprechenden Decoder ersetzt.

 

In Richtung Führerstand 2 befindet sich ein blauer Schalter mit 3 Dipswitches. Es ist ratsam, alle 3 Dip-Schalter auf "ON" zu belassen. Man kann aber hier über diese Dip-Schalter die Stirnlicht-/Schlusslicht-Beleuchtung einseitig abschalten, was (ohne Änderung der Hauptplatine) sonst per Decoder bei diesem Modell nicht möglich ist. Ein paar Millimeter weiter in Richtung Führerstand 2 befindet sich ein größerer Schiebeschalter (beschriftet mit "DC / AC"). Hier kann die Art der Stromaufnahme umgeschaltet werden: Schalterstellung "DC" für Zweischienenstromabnahme bei Montage der Radsätze mit isolierten Rädern und niedrigerem Spurkranz. Sowie Schalterstellung "AC" für Betrieb mit Mittelschleifer bei Montage der nicht-isolierten Radsätze. In der Schalterstellung "AC" erhält der Lokrahmen das Strompotential des Mittelschleifers!

Also wird zunächst der größere Schiebeschalter umgestellt auf "AC":

 

Um die Radsätze tauschen zu können, müssen die Drehgestellblenden herausgehebelt werden. Dazu wir ein flacher Schraubenzieher von der Platinenseite kommend zwischen Drehgestell und Drehgestellblende angesetzt und durch Hebeln in Richtung Lichtplatine die Drehgestellblende gelöst:

 

Danach das Fahrgestell auf den Kopf legen und die Nachbildung der Drehgestellanlenkung herausklipsen und dann die Drehgestellblende abnehmen. Danach die DC-Radsätze entnehmen und die AC-Radsätze einlegen (sind in Messingbuchsen gelagert). Dabei beachten, dass die Messingbuchsen im Getrieberahmen richtig einrasten und dass die Radschleifer nicht verbiegen!

 

Danach werden die Drehgestellblenden wieder eingeklipst und die Nachbildungen der Drehgestellanlenkungen eingerastet. Der Hersteller empfiehlt die Montage von zwei Mittelschleifern bei Betrieb auf Mittelleitergleisen. Da ich meine Mittelschleifer auch zur Kontaktauslösung über Schaltgleise nutze, habe ich nur einen Mittelschleifer montiert. Dieser sitzt auf einem U-förmigen Träger aus flachem Metall, der an 4 kleinen Metallrastnasen an den Getriebekästen der Drehgstelle eingeklipst wird:

 

Es hat sich dann im Betrieb gezeigt, dass die Stromaufnahme über den Mittelschleifer und die 4 kleinen Rastnasen nicht ausreicht.

Auf der Hauptplatine sind die Durchtrittspunkte für die 4 Befestigungsschrauben zum Chassis hin mit "AC" beschriftet und mit kleinen Lötflächen versehen. Ich habe dann zur Sicherstellung der elektrischen Verbindung von Mittelschleifer und AC-Anschluss auf der Hauptplatine ein Kabel eingelötet vom Mittelschleifer zu einem der 4 Metallkontaktflächen im Bereich der Befestigungsschrauben der Hauptplatine. Seitdem gibt es keine Kontaktschwierigkeiten. Beim Löten bitte ein flexibles und dünnes Kabel verwenden, damit der Schleifer noch gut einfedern kann:

 

Auf dem obigen Foto ist auch schon der Brückenstecker abgezogen und die Schallkapsel entnommen. Damit die kleinen Befestigungsschrauben der Schallkapsel nicht verloren gehen, werden diese wieder ohne die Schallkapsel eingeschraubt. Auch an diesen Schauben liegt dann möglicherweise Mittelleiterpotential an. Man sieht auf dem Bild nun auch, dass unter der Schallkapsel sich noch erläuternder Text zum Gebrauch des blauen Schiebeschalters befindet:

Ferner ist auch auf dem obigen Bild bereits ein kleiner Lautsprecher angelötet. Mittlerweile habe ich aber die originale SChallkapsel wieder eingebaut und einen rechteckigen Lautsprecher mit den Maßen 40x20mm eingesetzt: Visaton K 20.40, 8 Ohm, Artikel-Nr 2941. Dieser arbeitet in meiner Lok mit einem Märklin mSD-special 60940 zusammen. Allerdings musste ich dazu die Schallkapsel innen etwas befräsen, um den Lautsprecher in die Schallkapsel etwas tiefer einsetzen zu können, sonst hätte das Lokgehäuse nicht mehr gepasst. Mit diesem großen Lautsprecher kann die Lautsstärke im Decoder auf Maximum gesetzt werden, ohne dass es im Lautsprecher "scheppert".

Mein entsprechendes Soundprojekt für den mSD1 findet sich zum Download dort: http://c2xh-mafi.npage.de/

Als Sounddecoder kann aber auch z.B. ein Märklin mSD3 oder ein ESU LokSound-M4 zum Einsatz kommen. Platz für den Decoder ist ausreichend vorhanden und es stören auch keine Bauteile auf der Hauptplatine. Bei Verwendung eines mSD3 muss allerdings AUX3 auf Logikschaltung umprogrammiert werden, da die Hauptplatine eine Funktionsverstärkung für AUX3 besitzt.

Das Funktions-Mapping für die Lichtfunktionen der originalen Hauptplatine ist sehr speziell: in Stand und Fahrt müssen Licht-vorne und Licht-hinten für beide Fahrtrichtungen immer eingeschaltet sein. Dann läßt sich über AUX1 das Stirnlicht und das Schlusslicht fahrtrichtungsabhängig ein-/ausschalten. Über AUX2 wird das Kabinenlicht fahrtrichtungsabhängig geschaltet. AUX3 als Logikausgang wird auf der Hauptplatine verstärkt und schaltet das dritte Spitzenlicht ein-/aus.

Betriebsprobleme hatte ich dann mit den originalen Schienenräumern. Sie hakten gerne an den Pukos der C-Gleis-Dreiwegeweichen und der C-Gleis-Schlanken-Weichen. Ich habe dann die Schienenräumer thermoplastisch (Blatt Papier und Bügeleisen) verformt und dadurch etwas höher gelegt. Seitdem gibt es auf meinen Märklin-C-Gleisen keine Probleme mehr mit dem Modell.

 

 

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