SNCF BB 460000 (BB 60000),
Umbau der AC-Version auf LokSound5

 von Manfred G. Fischer, 02.06.2019

 

Haftungsausschluss:

Bei einem Umbau von Modellbahnartikeln durch nicht-autorisiertes Personal erlischt ein evtl. vorhandener Gewährleistungsanspruch gegen den/die Hersteller. Alle hier gemachten Angaben zum Umbau erfolgen ohne Gewährleistung auf Vollständigkeit oder Richtigkeit. Ein Nachbau geschieht auf eigene Gefahr und eigenes Risiko. Insbesondere kann ein Rückbau in den Ausgangszustand nicht garantiert werden. Der Autor dieses Artikels kann für evtl. Folgen, die sich aus einem solchen Umbau ergeben, nicht haftbar gemacht werden.

Hinweis auf geschützte Warenzeichen:

Zur Beachtung: Es handelt sich bei diesem Aufsatz nur um eine Beschreibung meiner eigenen laienhaften Erfahrungen und ist keine Anleitung zum Nachbau / Umbau. Alle Angaben ohne Gewähr. Eine Haftung des Autor für Fehler und Schäden beim Anwenden dieser laienhaften Beschreibung ist deshalb ausgeschlossen.

 

Linkliste zu diesem Modell:
https://www.stummiforum.de/viewtopic.php?t=176922 - Piko Smart Decoder 4.1 Einstellungen für AC Analogbetrieb und mfx Digitalbetrieb optimieren (Jan. 2020)
http://forum.e-train.fr/viewtopic.php?f=65&t=85609 - [Piko] BB60000 Fret Infra etc (Jan. 2018, en Français)
https://fr.wikipedia.org/wiki/BB_60000 - https://en.wikipedia.org/wiki/SNCF_Class_BB_60000
 

 

 

Das AC-Modell der BB 460000 von Piko (Sondermodell für Frankreich 2018/2019)

Hersteller: Piko (http://www.piko.de/)
Artikelnummer: 96472
Artikelbezeichnung: Locomotive diesel BB 60000 Fret SNCF Ép. VI, AC.
Produktionsjahr: 2018/2019 (Formneuheit 2018).
Spurweite: H0
Stromaufnahme: Mae-Mittelleiter, ausgestattet mit "AC"-Rädern
                              und einem ca. 50mm langen Mittelschleifer, mittig unter dem Drehgestell an der Seite mit dem kürzeren Vorbau.
Betriebssystem: Multiprotokoll-Decoder (MM, mfx, DCC, AC analog, DC analog), Piko SmartDecoder v4.1
Schnittstelle: PluX22-Schnittstelle.
Motor: DC-Motor mit Schwungmasse.
Sicherheitshinweise: CE-Kennzeichnung, für Sammler bestimmt, die mindestens 14 Jahre alt sind.
LüP: ca. 177mm; LüK: ca. 191mm.
Achsfolge: Bo'Bo'.
Angetriebene Achsen: 4.
Radsatzinnenmaß: 14,3mm. Spurkranzhöhe: 1,4mm.
Haftreifen: 2 Stück, je einer an einem inneren Rad pro Drehgestell.
Kupplung: Piko-Bügelkupplung, kulissengeführte NEM-Schachtaufnahme. Zurüstteile für Vitrinendienst liegen dem Modell bei.
Puffer: eckige Puffer aus Kunststoff, gesteckt.
Beleuchtung: Stirnlicht LED 3x warmweiss/2x rot, zuschaltbar mit der Fahrtrichtung wechselnd.
Modellgewicht: ca. 340g.
Gehäuse: Kunststoff.
Fahrgestell: Zinkdruckguß.
Farbgebung: grün/silbern, hellgraue Drehgestelle.
Einbauplatz für Lautsprecher: quaderförmiger Hohlraum im Fahrgestell über dem Drehgestell unter dem kürzeren Vorbau.
                               Ab Werk befindet sich hier ein 10g Ballastgewicht mit den Maßen
                                Länge 18,4mm, Breite 11,2 mm, Höhe 7,8mm.
                                (Grundmaße ohne die Ausbuchtungen für die Auflagen)

Vom Hersteller empfohlener Mindestradius: nicht bekannt.
Zugkraft bei mir an der digitalen Kofferwaage: 120g.

 

Decoder-Funktionen:

automatische Erkennung der Betriebsart. Die mfx-Unterstützung beschränkt sich auf die Basisinformationen zum Namen, Funktionsicons und einige Motorregelparameter.

DCC-Digitaladresse ab Werk: 3.
F0= Stirnbeleuchtung ein/aus.
F8= Rangiergang aus/an (halbe Geschwindigkeit).
F9= Anfahr-/Bremsverzögerung aus/an
Decoderreset möglich u.a. über das Schreiben des Wertes "1" in die CV #59.

Belegung der PluX22-Schnittstelle laut originaler Bedienungsanleitung:
F0f/F0r = weiße Stirnbeleuchtung v/h,
AUX1 = Zugschlussbeleuchtung hinten (rot),
AUX2 = Zugschlussbeleuchtung vorne (rot),
AUX3 = Führerstandsbeleuchtung.


Vmax mit Werkseinstellungen: maßstäblich ca. 108 km/h.

Einige wichtige DCC-Decoder-Werkswerte (die teilweise nicht dem PikoSmart v4.1 Nachrüstdecoder entsprechen):
CV #1 = 03 // kurze Adresse
CV #2 = 01 // Minimalgeschwindigkeit
CV #3 = 15 // Anfahrverzögerung (höher als erwartet)
CV #4 = 15 // Bremsverzögerung (höher als erwartet)
CV #5 = 35 // Maximalgeschwindigkeit (niedriger als erwartet)
CV #6 = 12 // Mittengeschwindigkeit (niedriger als erwartet)
CV #7 = 27 // Softwareversion
CV #8 = 162 // Hersteller = Piko
CV #53 = 40 // Periodendauer der Motorregelung
CV #54 = 20 // Motorregelung P-Konstante des PID-Reglers (deutlich anders als erwartet)
CV #55 = 5 // Motorregelung I-Konstante des PID-Reglers (deutlich anders als erwartet)
CV #56 = 80 // Motorregelung D-Konstante des PID-Reglers (deutlich anders als erwartet)
CV #57 = 3 // Regler Offset (deutlich anders als erwartet)
CV #58 = 16 // Messlücke zur EMK-Messung (deutlich anders als erwartet)

 

Vorbild:

Lok: SNCF BB 460000 ( https://en.wikipedia.org/wiki/SNCF_Class_BB_60000 )
Hersteller: Vossloh / Alstom.
Bahnverwaltung: SNCF Fret.
Betriebsnummer: 460050
Stationierung: nicht angegeben.
Revisionsdatum: leer.
Epoche: VI
Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h.

 

Bilder vom Modell:

 

Ziel: Umbau auf anderen Decoder - LokSound5

Verwendete Materialien und Werkzeuge:

 

Öffnen des Modells:

Um den Decoder tauschen zu können, muss das Gehäuse abgenommen werden. Dazu ist zunächst die mit einer mittigen Kreuzschlitzschraube befestigte Tankatrappe abzunehmen. Danach bekommt man Zugang zu einer weiteren Kreuzschlitzschraube. Siehe folgendes Bild (die beiden roten Pfeile zeigen auf die Schrauben, die gelöst werden müssen, um das Gehäuse abnehmen zu können):

Sind die nun erkennbaren zwei Schrauben ebenfalls gelöst, lässt sich die Führerstandskabine mit ihrem Ballastgewicht vorsichtig vom übrigen Gehäuse nach oben abziehen. Dabei sollte man tunlichst vermeiden, die Geländer zu verbiegen.

Den nun noch auf dem Fahrgestell befindlichen Anteil des Gehäuses kann man vorsichtig versuchen, abzuhebeln. An beiden Stirnseiten ist dieses Plastikgehäuseteil mit je zwei Plastikzapfen im Fahrgestellrahmen eingerastet. Bitte die Plastikzapfen nicht abbrechen. Außerdem bitte die dünnen Flexbahnen für das dritte Stirnlicht nicht beschädigen. Diese verlaufen leicht gewölbt an der Innenseiten des Gehäuses und sind sehr empfindlich (mir ist eine LED beim Zusammenbau später kaputt gegangen).

Man hat nun Blick auf die mehrteilige Hauptplatine. Unter dem längeren Vorbau befindet sich die Decoderaufnahme mit einer PluX22-Schnittstelle. Der Platz ist für einen Sounddecoder ausreichend, es passt hier auch ein ESU LokSound5-Decoder mit PluX22-Schnittstelle bequem hinein (ESU 58412).

 

Auf dem etwas höher liegenden Teil der Hauptplatine befinden sich mittig die Lötpunkte "LSA" und "LSB" zum Anlöten eines Lautsprechers (ist in der gut bebilderten Explosionszeichnung, die dem Modell beiliegt, gut beschrieben).

Über dem Drehgestell unter dem kürzeren Vorbau befindet sich ein demontierbares Ballastgewicht (10g) im Einbauraum des Lautsprechers. Der Von Piko als Sound-Nachrüstdecoder vorgesehene Piko-Decoder 56427 verfügt über einen Lautsprecher, der hier exakt passend eingebaut werden kann und dessen Schallkapsel mit der gleichen Schraube wie das Ballastgewicht eingeschraubt wird. Der serienmäßige (2019) Lautsprecher des ESU LokSound5-Decoders ist etwas schmaler und kürzer, dafür aber minimal etwas höher. Er passt aber auch, wie ich gleich zeigen werde.

Ballastgewicht ausgebaut mit Größenvergleich zum Lautsprecher des LokSound5-Decoders (2019):

Den rechteckigen ESU-Lautsprecher habe ich um 1 der beiliegenden Plastik-Zwischenlagen und die -Bodenplatte ergänzt. Dann habe ich den Lautsprecher vom ESU-Decoder abgelötet und mit passend gekürzten Kabeln an den Lötpunkten "LSA" und "LSB" der Lok angelötet. Zwei Klebepads "tesa® Tack" habe ich anschließend an den Seitenflächen des ESU-Lautsprechers aufgeklebt und damit den Lautsprecher im Einbauschacht über dem Drehgestell eingeklebt. Man darf aber den Lautsprecher nicht zu tief eindrücken, sonst reibt er mit seiner Bodenplatte an der Kardanwelle bzw. dessen Kardanaufnahme im Drehgestell.

Zum Schluß wird der LokSound5-PluX22-Decoder aufgesteckt:

Fertig. Problem ist jetzt nur die Zusammenstellung eines Soundprojektes. Französische Hörner und der Motorsound eines passenden Vossloh-Diesels (hier: Caterpillar CAT3508B) sollten sich finden lassen.

Nach erster Einmessfahrt (DCC CV#54 = 0; dann F1 = on) fuhr der Decoder die Lok seidenweich an mit den folgenden Motorregelparametern (ausgelesen unter M4/mfx):

Anfahrspannung = 3
Maximalgeschwindigkeit = 255
Beschleunigungszeit = 70 (17,50 sec.)
Bremszeit = 40 (10,00 sec.)
Vorwärts Trimm = 128
Rückwärts Trimm = 128
Regelungseinfluß = 255
Regelungsreferenz = 78
Regelungs-Parameter K = 20
Regelungs-Parameter I = 27
Fahrtrichtungsverhalten = 0
Bremsstrecke = 1
Tachoanzeige (Gear) = 100 km/h
Fahrstufenkurve = leicht exponentiell
 
Mit diesen Werten hat das Modell mit einem LokSound5-Decoder eine maßstäbliche Vmax von ca. 104 km/h.

 

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